Fernreisen mit Kindern:

Was braucht ein glückliches Kind schon groß in seinen Ferien, die damit zum gelungenen Familienurlaub werden? Schaufel und Eimerchen, eine sanfte Brise und zumindest einen Elternteil in Rufweite. Weit gefehlt, behaupten jene, die schon etwas größer sind und sowieso viel lieber mit Gleichaltrigen losgezogen wären. Da muss dann schon ein Pferd herbei und ab und zu auch Action im angesagten Klub. Für alle etwas findet sich so ganz leicht nicht, man muss schon danach suchen und sich eventuell auch mit der Dorfdisko zufriedengeben. Im kritischen Alter kann man es den lieben Kleinen ohnehin kaum recht machen, da müssen sie halt zurückstecken oder durch eigene Initiative glänzen. Wer sich ausufernde Diskussionen ersparen möchte, kann die Verantwortung für die Zeit des Urlaubs auch teilweise abgeben und in ein Familienhotel ziehen. Dort wird gelegentlich sogar an die Bedürfnisse der Eltern gedacht, es empfiehlt sich allerdings, vorher genau hinzusehen. Was nützt es schließlich, wenn die Reisegruppe derart zerrissen wird, dass ein Teil überglücklich ist, der andere jedoch fortwährend Fluchtpläne schmiedet? Andererseits besteht die Gefahr, sich derart zu verlieben, dass man dieses kleine Paradies auf keinen Fall mehr missen möchte. Treffen Sie eine kluge Entscheidung, Machen Sie Ihren Lieben das Ziel der Reise im Vorfeld nicht zu schmackhaft, setzen Sie lieber auf eine echte Überraschung. Manches entpuppt sich erst bei näherem Hinsehen als völlig unterschätzt, anderes weiß seine Schattenseiten geschickt zu verbergen.

Alessandro Dallmann, geboren in Konstanz, studierte zunächst Literaturwissenschaft und bereiste danach ein Jahr Südamerika. Momentan absolviert er ein Fernstudium der Regionalstudien Lateinamerikas und ist als freischaffender Autor tätig, so unter anderem für den Kompendio Verlag. Privat interessiert er sich für Fotografie, läuft Marathon und folgt der Lebensphilosophie Rudolf Steiners.