Die verhassten Deutschen

Dieses Buch eines Mannes der sich selbst Schriftsteller nennt ist kaum zu lesen. Der Mann springt wahllos von einem Thema zum nächsten, formuliert nachlässig, vermischt das Ganze noch mit autobiografischen Episoden und "schmückt" sich und sein Werk mit der Nennung und Zitaten von intellektueller und künstlerischer B-Prominenz. Das Ganze wirkt extrem besserwisserisch. Hier versucht sich jemand Gehör zu verschaffen, der am Ende seines Lebens feststellt, dass er seine persönlichen Ziele nicht erreicht hat und seine Frustration durch Entwicklung von Verschwörungsmythen kompensiert. Eben das übliche Schema: Mir (das ICH, überhöht durch eine übertsteigerte Identifikation mit "seinem" Volk) ist Unrecht geschehen und die anderen sind Schuld.
Dass ein Linker überhaupt dermaßen vom Begriff der Nation besessen ist, verwundert mich sehr, und ich deute das trotz seiner offensichtlichen Belesenheit als Ausdruck seines beschränkten intellektuellen und hunanistischen Horizonts.
Definitiv nicht empfehlenswert und für verführbare Gemüter unter Umständen auch gefährlich. Auch schlimm, dass readfy für so ein "Werk" eine Plattform bietet.

aufklärend und augenöffnend