Weil am Rhein

Die Kurzversion ist die, dass mich diese Geschichte sehr gepackt hat und ich nur zu gern 5 Sterne vergebe.

Für die lange Version hingegen muss ich ganz schön weit ausholen und von meiner persönlichen Vergangenheit berichten.

Ich habe den Autor kennengelernt, als ich 13 Jahre alt war. Zwei Schuljahre lang begleitete er mich als Klassenlehrer auf der Realschule, die ich besucht habe. Ich denke man kann sagen, dass er jemand ist, der einem in Erinnerung bleibt, wenn man ihn als Person über einen etwas längeren Zeitraum miterlebt hat.

Ich kam in dieser Zeit nicht umhin immer wieder zu bemerken, dass er "anders" war, als andere Lehrer. Er war streng, aber gerecht und man hatte nicht selten das Gefühl, dass er ungemein viel weiß. Vor allem legte er immer viel Wert auf Benehmen. Zu gut erinnere ich mich daran, wie er einem Schüler aus einer Parallelklasse sagte, dass er gehen solle, weil dieser unser Klassenzimmer direkt nach dem Klopfen betrat, ohne auf ein "Ja, bitte?" oder ähnliches zu warten. Die wenigsten hätten sich getraut sich mit ihm anzulegen und auch ich war sehr oft eingeschüchtert. Nicht selten habe ich mich für manche meiner Fehler vor ihm so sehr geschämt, wie bei keinem anderen Lehrer. Einmal so sehr, dass mir die Tränen kamen.

Umso wertvoller war es, ein Lob von ihm zu bekommen, weil man sich sicher sein konnte, dass man auch wirklich etwas geschafft hat. Ich bin vor Stolz nahezu geplatzt, als er uns in der achten Klasse einmal unsere korrigierten Aufsätze austeilte und zu mir meinte, dass ich einen der besten Aufsätze geschrieben hätte, die er in seiner Zeit an unserer Schule bisher gelesen hat.

Oft dachte ich mir, dass er übertreibt und zu hart auf etwas reagiert und auch im Nachhinein wundere ich mich doch ab und zu über so manche Situation und denke etwas kritischer über diese nach, statt sie einfach hinzunehmen. Aber ich denke jeder Schüler sollte in seiner Schullaufbahn mindestens einmal einen Lehrer wie ihn gehabt haben.

Immer wieder habe ich den Eindruck, dass manche meiner Mitmenschen primitive Höhlenmenschen sind. Dabei hätte ich das und vieles mehr ohne ihn wohl gar nicht erst hinterfragt. Selbst scheinbar banale Dinge, wie das Auschreiben der Zahlen, die auf der Uhr stehen, sind nur durch ihn zu einer meiner Gewohnheiten geworden.

Ich bin mittlerweile 18, werde demnächst 19 und ich habe es genossen mehr über diesen einstigen Lehrer von mir zu erfahren, denn ich auch Jahre später noch so begeisternd finde.

Die Geschichte, die dieses Buch beinhaltet, ist an sich bereits schon sehr spannend, aber für mich war sie es umso mehr, da sie so viel an interessanten Informationen über den Lebensweg dieses Mannes preisgibt und mich erst so richtig verstehen lässt, warum er so viel von seinem Vater hält, von dem er uns damals einige Mal erzählt hat.

Womöglich lesen Sie das nicht und sicherlich wissen Sie auch schon gar nicht mehr wer ich bin, da ich nur einer von unzähligen Schülern von Ihnen war, aber ich bin wirklich froh behaupten zu können, dass ich einmal ein Schüler von Ihnen war und danke Ihnen für diese großartige Geschichte.