Vom Glück der Endlichkeit

Jedes Glück ist verschieden und nicht Allen bedeutet alles gleich viel. Um der Endlichkeit des Lebens etwas entgegenzusetzen, bedarf es in der Jugend keines Vorsatzes.In der Reife der Jahre unter blauregenberankten Pergolen oder im Herbstgold der Weingärten im Valpolicella zu schwelgen, entbehrt jener flüchtigen Freude, doch erfüllt sich etwas anderes. Einem Professor für Materialwissenschaften hingegen bedeutet die exakte Messtechnik seiner Apparaturen mehr als allles amdere. Welche Umstände einen Psychiater der landesweit größten Haftanstalt dazu gebracht haben, die Endlichkeit des Menschen als Glück zu empfinden, erschließt sich Frank erst später. Er selbst wird sich erst angesichts der Schrecken der Finsternis bewusst, dass ihn die Endlichkeit des Seins stets mehr bedrückt hatte, als er sich durch sie ermuntert fühlte, kein Vergnügen auszulassen.

Der Autor, geb.1949 in Salzburg, war in seiner Heimatstadt als frei praktizierender Arzt tätig. Der Entschluss, sich nach Jahrzehnten noch einmal neuen Herausforderungen zu stellen, reifte durch das stete Schwinden jener Freiräume, welche für die Entfaltung philosophischer und schriftstellerischer Neigungen unabdingbar sind. Waren seine Jugendjahre von lyrischen Ambitionen geprägt, so verfasste er später Reiseerzählungen. Die Hinwendung zur Existenzphilosophie fand ihren literarischen Niederschlag im autobiographischen Roman über den langen Weg zu sich selbst.