Einfach leben!

Biografien

Von Jasmin Frei

5 Sterne, 2 Rezensionen

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Über das eBook

Als Kind hat man so seine Vorstellungen von der Zukunft.
Dass nicht immer alles nach Plan verläuft, ist jedem klar.

Als Jugendliche Opfer sexueller Gewalt zu werden, das Erlebte verarbeiten zu können und trotz Ängsten und Scham ein normales Leben zu führen, geht nicht ohne Weiteres.

Selbst wenn man glaubt, alles hinter sich gelassen zu haben, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem alles wieder da ist.

Diese Geschichte nach wahren Ereignissen soll zeigen, wie ein Tag - ein Erlebnis - das Leben komplett umkrempeln kann und alle Träume auf einmal in Frage gestellt werden.

Ein biografischer Roman über 36 Jahre Leben und 20 Jahre Kampf mit sich selbst.

Über den Autor

Die Autorin ist 1979 in einer ostdeutschen Kleinstadt geboren. Nach erfolgreichem Abitur und anschließendem Studium in Berlin lebt und arbeitet sie seit 2002 in Franken. Sie ist verheiratet und hat 2 Söhne.

Rezensionen

Dieses Buch hat mich sehr ergriffen. Noch nie habe ich mich so intensiv von dieser Problematik berührt gefühlt. Mit sich einer Erfahrung sich immer wieder auseinander zu setzen - welch eine Härte. Ich wünsche det Autorin auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute.

Eine Reise, deren Ziel offen ist

Schon Untertitel, Klappentext und Widmung verraten, dass es um ein schwieriges Thema geht - ums Überleben.

Nicht im klassischen Sinne sondern um den täglichen Kampf nicht aufzugeben, trotz allem was man erlebt.

Die Autorin beschreibt Kindheit und Jugend bis zu einem Punkt, an dem ein relativ normales Teenagerdasein sich abrupt wandelt.

Nach einem Übergriff erst nur verunsichert, fängt sie sich zunächst - bis es wieder passiert, schlimmer als zuvor und zu absurd, als dass sie es selbst richtig begreifen kann.

An dieser Stelle sei eine Triggerwarnung ausgesprochen, da die Tat doch ausführlich beschrieben wird.

Im weiteren Verlauf erfährt man wie schwer es ist, sich nach einem solchen Erlebnis in das normale Leben zurück zu kämpfen.

Wenn niemand etwas erfahren soll und es ohne Hilfe doch nicht geht.

Die Autorin beschreibt die Entwicklung ihres Lebens in verschiedenen Stationen, die immer wieder von dem Erlebten beeinflusst wurden.

Das Buch endet mit der Gegenwart und lässt offen, wie es weitergeht.

Mir hat der Schreibstil gefallen, auch wenn man natürlich merkt, dass hier kein Profi geschrieben hat.

Es hat mich berührt zu lesen, was viele immer nicht glauben wollen: dass ein Übergriff - egal wie schwer und welcher Art - mehr hinterlässt als sichtbare körperliche Verletzungen.

Als ich das Buch gelesen habe, waren die Ereignisse der Silvesternacht immer noch präsent, die Diskussion um eine Nein-heißt-nein-Regelung im Gesetz in vollem Gange.
Aber das Buch ist bereits Ende 2015 erschienen und nicht im Zusammenhang mit aktuellen Geschehnisse.

Es gab sie durchaus schon vorher, die Übergriffe, die jetzt gerne bestimmten Personengruppen zugeschrieben werden.
Soviel sei verraten, eine Täterbeschreibung fehlt in dem entsprechenden Kapitel - vielleicht weil es für das Opfer einfach keine Rolle spielt, welche Nationalität oder Hautfarbe jemand hat, der ihm das angetan hat.

Ich finde es ein gutes Buch um sich in manche Situationen hineinzuversetzen und Betroffene besser zu verstehen.

Für vorbelastete LeserInnen nochmal der Hinweis, dass der (zweite) Übergriff ziemlich detailliert beschrieben wird.