Die Frau auf der Brücke

Sie steht auf der Brücke, den Blick starr aufs Wasser gerichtet - nicht auf das prachtvolle Gebäude vor ihr, nicht auf den Fotografen hinter ihr. Was verbirgt sich hinter der jungen Frau in Schwarz?
Karla, nach dem Ersten Weltkrieg auf einem Bauernhof in Norddeutschland aufgewachsen, trägt die Last einer Familiengeschichte. Ihr Vater im Krieg gefallen, die Mutter schweigsam und verschlossen, die Zukunft ungewiss. Dann trifft sie ihn: Wolfgang, der Pastorensohn, anders als die anderen Jungen im Dorf. Durch Bücher und Musik eröffnet er ihr eine Welt, die sie gemeinsam erkunden und ihre Liebe erblüht - doch die Zeiten ist gegen sie. Die Nazis ergreifen die Macht, der Krieg bricht aus und Karlas Leben gerät ins Wanken. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter sieht sie sich der Willkür ihres Onkels, einem Parteimitglied mit hohem Posten im Dorf, ausgeliefert. Unter seinem Druck muss sie einen Bauern heiraten, während ihre wahre Liebe als Fotograf an der Front arbeitet und im Widerstand aktiv ist. Wolfgang scheint für immer verloren. Doch dann taucht er plötzlich wieder auf und bittet sie um etwas Unerhörtes. Eine Bitte, die nicht nur Karla, im sechsten Monat schwanger, Kopf und Kragen kosten könnte. Hat sie die Kraft und den Mut den hohen Preis auf sich zu nehmen, für das, was Wolfgang, den sie immer noch liebt, von ihr verlangt?
Ein packender Roman über Liebe und Verlust, Angst und Mut, und das Vermögen in dunklen Zeiten über sich selbst hinauszuwachsen.

Ingrid Eggers ist nach dem Krieg auf einem kleinen Bauernhof in Norddeutschland aufgewachsen. Sie studierte Geschichte und Literatur in Kiel, Freiburg und in den USA, wo sie an Universitäten in Kalifornien unterrichtete. Die Jahre vor ihrer Pensionierung arbeitete sie im Kulturprogramm des Goethe-Instituts in San Francisco und leitete dort das Berlin & Beyond Filmfestival. Sie hat zwei erwachsene Töchter, Enkel/innen und lebt in San Francisco und Berlin.