DIE WELTEN DES ULRICH HARBECKE
Über das eBook
Fernsehjournalist, Schriftsteller, Chronist der Bundesrepublik Deutschland, Programmgestalter, Reimeschmied, Komponist, Zeichner – Ulrich Harbecke ist ein Multitalent in Sachen Kultur. Diese multiplen Begabungen spiegeln sich auch in seinen Science-Fiction-Erzählungen wider, die – oft orientiert an unserem politischen und zwischenmenschlichen Alltag – jede Lektüre zu einem nachdenklichen Akt machen. Ohne dabei das Unterhaltende zu vernachlässigen. Was ihm dabei hilft, ist ein dezidiert innovatives Denken, das nicht nur seine journalistische Tätigkeit beim WDR nachhaltig geprägt hat.
Mit seinen Erzählungen hat der Autor eine eigene, in sich geschlossene Welt geschaffen, die innerhalb der deutschsprachigen SF einzigartig dasteht. Aber er ist ein Stiller im Lande, der nicht um Aufmerksamkeit heischt. Daher ist er einer der weithin unbekannten Meister der spekulativen Literatur. Aber nur dort, denn innerhalb der Mainstream-Kultur ist Harbecke ein wichtiger Name.
Es wird Zeit für die Erkenntnis: Ulrich Harbecke ist einer der prägenden SF-Autoren zeitnaher Erzählungen nach 1945. Die »Welten des Ulrich Harbecke« treten hierfür den Beweis an.
Über den Autor
Ulrich Harbecke wurde 1943 in Witten geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Geschichte in Köln und Wien. Nach der Promotion (1969) wurde er Reporter und Moderator beim Westdeutschen Rundfunk (Fernsehen), zunächst in der regionalen Berichterstattung, bald auch mit Reportagen aus Afrika, Indien, USA. Nach einer Evaluationsreise zu Entwicklungsprojekten der Friedrich Naumann Stiftung in Tunesien, Ägypten und Marokko erfüllte er Lehraufträge der Universitäten Tunis und Köln. 1976 übernahm er die Redaktion für Geschichte/Politik und Musik im WDR-Schulfernsehen mit großen Sonderprojekten in der ARD. So entwickelte er 1983 die Sendereihe »Abenteuer Bundesrepublik«, als ersten Versuch, die Geschichte des deutschen Weststaates in dreizehn Programmstunden erlebnisintensiv zu erinnern. Das von ihm verfasste Begleitbuch war am Tag nach der ersten Sendung vergriffen und erlebte noch während der Ausstrahlung weitere sieben Auflagen. Kurz darauf forderte ihn das Bonner »Haus der Geschichte« auf, statt des üblichen Museumskatalogs ein repräsentatives Buch zu verfassen, das die neuartige Konzeption der Dauerausstellung spiegeln sollte.
1985 übernahm Harbecke die Leitung der Kulturabteilung im WDR Fernsehen. Mit einem hoch motivierten Team von Redakteuren und Autoren prägte er den Programmsektor als Erkenntnisinstrument des mündigen Zuschauers im Kontrast zur aufkommenden kommerziellen Konkurrenz. Ungewöhnliche Blickwinkel und neue Formen (z. B. »Off-Show« und »Kulturgeschichten« des Alltags«) hatten z. T. stilbildende Wirkung. – Auch Eskapaden waren möglich. Eine musikalische Komposition aus seiner Feder präsentierte der Sender am 1. April des Schubertjahres 1989 als Neuentdeckung eines großen Bekenntniswerkes des Wiener Meisters.
Nach einem Zwischenschritt zum Familienprogramm öffnete sich 1994 mit der Programmgruppe Religion, Philosophie und Bildung im Fernsehen ein neues Feld. Auch hier entstanden Sendungen, die dem »flachen« Medium eine ungewohnte Tiefe zutrauten und abverlangten (»Requiem für Ruanda« oder »Totentanz – Nachruf auf 5 Millionen Rinder«). Die Letztere wurde mit dem »Goldenen Kabel« als beste Sendung des Jahres ausgezeichnet.
Neben seiner Tätigkeit bei Rundfunk und Fernsehen schrieb Harbecke Romane, Erzählungen, Sachbücher und satirische Lyrik. Gemeinsames Motto: »Was wäre, wenn …« – Sein utopischer Roman über den pandemischen Ausbruch eines »Virus der Friedfertigkeit« (»Entwarnung. Der Frieden bricht aus«) entstand im Zorn über die lange Unfähigkeit des Westens, die Angebote Michail Gorbatschows ernst zu nehmen, zwei Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer.
»Anfallsweise« komponiert Harbecke weiterhin für Hausgebrauch und Konzertsaal; »in Dur und Moll«, wie er sagt. Er hat keinen Ehrgeiz, die Klangexperimente moderner Musik auszubauen. Seine Legitimation steht auf zwei Beinen: »Musik macht keine Fortschritte. Sie schreitet fort.« Und »Da kommt eine Idee, und ich bin zu feige, um wegzulaufen. Also schreibe ich sie auf und bin gespannt, was sie mit mir und anderen Menschen macht.« – Seine »Missa Romantica« machte sich in Deutschland, Polen, Frankreich und Italien viele Freunde. Im Beethovenjahr 2020 entstand eine große Sinfonie als »Rendezvous mit Ludwig«. Harbecke: »Ich wollte mich nicht vor dem Titanen in den Staub werfen und auch nicht per KI aus den Schnipseln seines Papierkorbs eine ›Zehnte‹ basteln, sondern mich aufrecht von ihm inspirieren lassen.«
Harbecke lebt mit seiner Frau und drei Kindern (plus fünf Enkeln) in Erftstadt bei Köln. Seit seiner Pensionierung ist er freier Publizist mit vielen Engagements in der demokratischen Zivilgesellschaft. Wenn ihm Freunde sagen: »So, wie du lebst, das geht doch gar nicht. Du verbrennst dich doch völlig!« Dann lacht er und sagt: »Ja, soll denn was übrig bleiben?«
Produkt Details
Verlag: p.machinery
Genre: Science Fiction
Sprache: German
Umfang: 444 Seiten
Größe: 727,0 KB
ISBN: 9783957657053
Veröffentlichung: 13. Februar 2025