Iphigenie auf Tauris

Was geschieht, wenn eine Frau zwischen göttlichem Gebot und eigenem Gewissen steht? In Johann Wolfgang von Goethes Drama Iphigenie auf Tauris kämpft die Titelheldin nicht mit Waffen, sondern mit Worten – und wagt es, alten Fluch und Rache mit Menschlichkeit und Wahrheit zu besiegen. In einer Welt, in der blinde Pflichterfüllung und Grausamkeit herrschen, stellt Iphigenie eine radikale Frage: Kann man mit Moral allein die Zukunft verändern?

Iphigenie, die Tochter Agamemnons, wurde von der Göttin Diana vor ihrer Opferung gerettet und lebt nun als Priesterin auf der Insel Tauris. Dort dient sie dem König Thoas, der sie zur Frau nehmen will. Sie lehnt ab, da sie sich nach ihrer Heimat Griechenland sehnt.
Als zwei Fremde auf Tauris ankommen, erkennt sie in einem von ihnen ihren Bruder Orest, der von Rache und Wahnsinn geplagt wird. Er und sein Freund Pylades wurden von Apoll beauftragt, die Götterstatue der Diana aus Tauris zu stehlen ...

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen und europäischen Literaturgeschichte. Sein vielseitiges Werk umfasst Dramen, Lyrik und Prosa, aber auch naturwissenschaftliche und philosophische Schriften. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit wirkte er als Staatsmann, Theaterleiter und Wissenschaftler. Goethes Einfluss auf die deutsche Kultur und Sprache ist bis heute spürbar.