Mord im Zoo

Die Idee, einen Mord im Zoo von so unfähigen Ermittlern aufklären zu lassen, dass den Zoobewohnern nichts anderes übrig bleibt, als einzugreifen, könnte durchaus lustig sein. Ist es hier aber nicht. Die Figuren sind zu stereotyp dargestellt und generell überzeichnet. Besonders nervt die klischeehafte Aufteilung der Rollenbilder: die beim Anblick einer Leiche weinenden und zitternden Frauen, die sich selbst Vorwürfe machen, vor den Männern Gefühle zu zeigen, die starken Männer, die gegenüber den Kollegen bloß nicht als Schwächling gelten dürfen. In welchem Jahrhundert spielt diese Geschichte denn bitte? Lächerlich wird es dann beim Auftritt der Polizei, bei der es schon wieder von Klischees wimmelt: mieser fieser Chef, nette malträtierte Mitarbeiter, planloses Vorgehen und generelle Unfähigkeit. Und die Kommissarin, die als einzige Frau eine starken Rolle innehatte, wird auch gleich wieder in ihr Rollenkorsett gestopft, wenn die Autorin sie mit den schnellen starken langbeinigen Männern kaum Schritt halten lässt. Dies macht dieses Buch neben einem eher mäßigen Schreibstil nicht unbedingt lesenswert.